Dienstag, 10. März 2009

Das Großprojekt - die Lärchenhochalm


Die erste selbst hergestellte Felsenlandschaft nach dem "Vorbild" der Vogesen.
Geplant war die Bepflanzung mit typischen Gebirgsbäumen - den Fichten (Picea Abies)


Beim Yamadori in den Vogesen im letzten Oktober sammlte ich mehrere kleinere und größere Piceas, ua. diesen schönen noch ungestalteten natürlichen Doppelstamm für die Nachbildung einer Vogesenlandschaft. Doch die Fichten benötigen noch 2/3 Jahre Zeit zum Einwurzeln und vitalen Austrieb bevor ich sie gestalten und in eine Landschaft setzen kann.
Als Alternative für die Gestaltung eines Gebirgsausschnitts fiel die Wahl auf Lärchen als typische Hochgebirgspflanzen.
Für die kleinere Felsformation oben (ca 1m breit) suchten wir beim Yamadori entsprechend kleine junge Lärchen, um die Weite der Landschaft zu unterstreichen.

Jedes einzelne Bäumchen wurde vor dem Einsetzen gedrahtet, vorgeformt und anschließend entsprechend des gewünschten Landschaftseindrucks gepflanzt.



Die kleine frische Lärchenhochalm weckte in mir den Wunsch, das Ganze in groß zu gestalten und zwar so monumental wie möglich. Begrenzende Faktoren waren der zur Verfügung stehende Platz zur Präsentation und die Frage, wo stößt die Herstellung der Felsenplatte an ihre Grenzen hinsichtlich Gewicht (Transport!) und Stabilität?

Hier ist sie - die große Felsenplatte mit stolzen 2 m Breite und ca 1,20m Tiefe!
Gott-sei-dank haben wir sie heil auf ihren Sockel hiefen können. Vier starke Männer und ne Menge Logistik waren dafür nötig!!! keine Ahnung was dieses Teil wiegt!


Letzte nachträgliche Korrekturen an der Felsenplatte

Ein Teil der größeren Lärchen für Waldstücke auf der Lärchenhochalm, gesammelt beim Yamadori.

Das Drahten und Formen jedes einzelnen Baumes war eine Menge Arbeit. Draußen war es zu kalt zum Arbeiten, also gings ab in den Keller. Im Vordergrund kleinere Lärchen für den hinteren Berghang.






Die Lärchen werden eingesetzt.

Probepositionierung. In der Mitte ensteht später ein natürlicher See oder ein Hochmoor. Mal sehen!


Die Bäume werden nach dem Pflanzen ausgerichtet und die zuvor gedrahteten Astpartien in ihre endgültige Form gebracht.

Das vorläufige Ergebnis. Wenn der Boden gestaltet ist, folgen noch mal die Feinanstimmung in der Astgestaltung und letzte Korrekturen an der Ausrichtung und den Baumformen.
Weitere Fotos folgen dann!
Das Projekt ist in enger Zusammenarbeit mit Dietmar Popp - meinem erfahrenen Bonsailehrer - entstanden. Ohne seine Hilfe hätte ich das nicht Umsetzen können, da ich - wenn auch recht engagiert und kreativ in meinen Vorstellungen - schließlich erst seit dem letztem Sommer Bonsais bearbeite. Bis jetzt hat es eine lange Zeit benötigt von der Idee Beginn Oktober 2008 über die Herstellung der großen Felsenplatte, Suchen und Gestalten der Lärchen - es sind übrigens 35 Bäume in meinem Lärchenwald!! - und Pflanzen (schließlich mussten wir den frostigen langen Winter abwarten) bis zu dem vorläufigen Ergebnis heute. Als letztes folgt nun noch die Gestaltung des Bodens mit Moos, Beipflanzen und Felsauflagen. Jetzt schon gibts den ersten zarten Austrieb an einzelnen Bäumen. Das sieht wunderschön aus und ich freu mich auf die weiteren Jahreszeiten, die meine Lärchen durchmachen und die Reife der Bäume - die Verdickung der Stämme und feinere Astverzweigung. Klar bedeutet das in Zukunft einen großen Aufwand, diesen Wald zu pflegen. Aber ich freu mich sehr, dass mein Wunsch in Erfüllung gegangen ist - eine große Hoch/Mittelgebirgslandschaft im Garten zu haben als Erinnerung an meine schönen Jahre im Dreiländereck - mit Südbaden, Frankreich, Schweiz.

Abend auf der Lärchenhochalm....

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ein wirklich beeindruckendes Arrangement ...eben nature-art ...und wirklich noch nie gesehen in der Bonsaiszenerie ;-)
Eine Innovation einer neuen Künstlerin ;-)
Gratulation!!!
avicenna