Samstag, 26. Dezember 2009

Tanuki with juniperus chinensis

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....gewählte Vorderseite der Wacholder-Wurzel, die Hauptkrone soll auf der links aufstrebenden Wurzelspitze enstehen, eine Nebenkrone bzw. gewichtige Astetage über der vorne nach rechts oben verlaufenden Wurzelbahn...


...Rückseite...



Detail....von unten kommend verläuft später der Hauptast hinter der oben rechts abbiegenden Wurzel nach links dem aufsteigenden Kamm folgend bis zu dessen Spitze...der untergeordnete zweite Hauptast verläuft als Saftbahn nach rechts abbiegend in der natürlichen, etwas vertieften Furche vor der rechts aufsteigenden Wurzel...


junipers chinensis vor dem Einpassen...

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...Wurzelballen mit darüberbefindlicher gefräster Furche vom Wurzelboden aufsteigend für den Hauptast... 




....das Einpassen des juniperus an der künftigen Frontseite der Wurzel von unten beginnend...







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....Einpassen der Saftbahn an der Fronseite des Tanuki... 


...Rückseite des verheirateten Tanuki.. 

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....der auf  auf dem Kamm nach links verlaufende Hauptast als zukünftige Saftbahn....


....Frontansicht des "verheirateten" Objekts vor dem Einpflanzen....

In der ruhígen Winterzeit nach den letzten yamadori-Aktivitäten (einige quercus robur pre-bonsais fanden den Weg in meinen Garten ;-) Fotos folgen später) habe ich mich mit dem Thema tanuki beschäftigt. Als ambitionierte Bonsai-Anfängerin interessierte es mich sehr, wie ich ein schönes Stück Fundholz mit einem dazu passenden prebonsai so "verheiraten" kann, dass daraus eine glaubwürdige, stimmige Einheit entsteht, die nach einiger Entwicklung und Gestaltung einen interessanten Bonsai ergibt. Ich hatte zunächst bestimmte Bilder im Kopf, wie das Resultat ungefähr aussehen soll, ohne zunächst etwas über die Technik zu wissen: ein möglichst skulptural interessantes Stück Holz, dass allein schon sehr ansprechend wirkt und eine gute Geschichte zu erzählen hat. Es sollte gleichzeitig entsprechend hart sein, damit es möglichst lange hält und sich der ganze Aufwand lohnt. Außerdem wollte ich nicht mit Chemie konservieren, sondern das Naturholz in seiner eigenen Wirkung belassen. Lediglich einmal im Jahr mit Wasser und Bürste abschrubben soll reichen, um das Holz zu säubern. Da ich kein passendes Objekt hatte, hieß es also möglichst altes hartes Eichenholz im Wald suchen, oder warten bis ich in einem Urlaub oder auf einem Tripp in Zukunft irgendwann mal ein passendes Stück Wacholder- oder Olivenholz finde. Dietmar hat mir die Arbeit erleichtert und mir eine sehr schöne alte Wacholderwurzel aus Korsika geschenkt - ein wirklich skuriles Stück, dass noch Spuren eines Brandes aufwies und schon lange beim ihm im Garten lag. Dazu passend suchte ich in der Baumschule einen jungen juniperus chinensis mit möglichst langen Ästen aus. Nach einigen Recherchen über Tanuki-Techniken entschied ich mich für das Anschrauben der beiden Haupt-Äste als lebende Saftbahnen in zuvor ausgefrästen Furchen an der Wurzel.

Vielen Dank an dich Dietmar für das Geschenk und deine tatkräftige Unterstützung. Mit 2 Händen allein ist diese Technik schwer auszuführen ;-)

Nach dem Einpflanzen ( erledige ich den nächsten Tagen - Foto folgt) soll das Objekt nun erstmal einige Zeit frei wachsen, damit sich der junge juniperus gut in die gefrästen Furchen der Wurzel einwächst und kräftig an Verzweigung und Laub zunimmt. Erst dann werde ich sehen, wie die weitere Gestaltung im Detail aussehen kann. Seine Hauptäste sollen  später die beiden lebenden Saftbahnen auf der alten Wacholderwurzel bilden und mit ihr eine natürliche Einheit bilden.

Noch sieht das vorläufige Ergebnis wild aus und läßt nicht viel von der angestrebten endgültigen Form erkennen. Aber jetzt heißt es erstmal abwarten. Dies ist ein erster Versuch und ich bin gespannt wie es klappt....hoffentlich überlebt der juniperus!!!